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Was ist passiert?

Mit 18 ging ich auf die Filmhochschule und wurde Filmemacherin.
Mit 30 hatte ich einen Nervenzusammenbruch, eine Psychose. Und dann wieder und wieder. Ich wurde chronisch krank.

Nach 7 Jahren mit der Krankheit begann ich mich zu filmen und Familie und Freunde um Videobriefe zu bitten. 8 Jahre später ist der Film fertig geworden, die Langzeitbeobachtung begleitet meinen Weg zurück zum „normalen“ Leben.

Indem ich mich dem Film als Prozess aussetze, erlaube ich einen direkten Einblick in das Ringen mit der Diagnose „Psychose“ und der Stigmatisierung, die ich erfahren habe. Der subjektive Zugang zum Thema erscheint mir notwendig, auch wenn es mir anfänglich sehr schwer gefallen ist, mich zu „outen“. Ich beziehe Position, wie ich mit der Krankheit lebe und mich arrangiert habe.

Menschen mit meiner Erkrankung sind gezeichnet und gebeutelt. Sie leben zumeist recht ausgegrenzt auf Frührente oder von Hartz 4, können in den seltensten Fällen normal arbeiten, geschweige denn Filme über ihr Schicksal machen. Das Leben ist zerrissen von Krankenhausaufenthalten und langen Phasen der Rekonvaleszenz. Das Selbstbewusstsein ist angegriffen und der ewige Kampf mit den notwendigen Medikamenten und gegen die Nebenwirkungen, die die Lebensqualität beeinträchtigen ist zermürbend.

Wenn ich meine Interviews betrachte, sehe ich etwas Verblüffendes. Den geduldigen Versuch über Jahre hin tatsächlich zu berichten, was es heißt diese schwere Krankheit zu ertragen und zu leben. Was ich mir abverlangt habe, hat sich gelohnt. Es ist ein schonungsloser Blick ohne Voyeurismus. Ein einzigartiges Zeugnis aus dem Inneren dieser tabuisierten psychischen Erkrankung.

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